Unterschiede der Sorten

Da die Honigbiene "blütenstet" ist, das heißt, beim Einsammeln des Nektars bei der gleichen Blütensorte bleibt, solange diese "honigt", kann der Imker Sortenhonige schleudern, die von bestimmten Blütenpflanzen oder Waldbäumen kommen. In Zeiten, da von einzelnen Sorten nur wenig Nektar zu holen ist, wird im Bienenstock der Honig aus verschiedenen Sorten gemischt. Es entsteht also ein Mischhonig, den der Imker auch nicht trennen kann. Typische Mischhonige sind Frühlingsblütenhong, Sommerblütenhonig, Waldblütenhonig. Der Geschmack dieser Honige hängt von den besuchten Blüten ab, ist aber immer angenehm würzig.

Es gibt also viele Honigsorten und jeder kann sie nach seinem eigenen Geschmack aussuchen. Die meisten Honige sind zäh-flüssig, manche erhalten durch Rühren auch eine fein-cremige Konsistenz. Diese sind besonders bei Kindern beliebt, weill sie nicht - der Schwerkraft folgend - vom Brot laufen. Die meisten flüssigen Honige kristallisieren mit der Zeit, dies ist ein natürlicher Vorgang, der mit dem Anteil an Traubenzucker zusammen hängt. Kristallisierter, fester Honig kann wieder flüssig werden, wenn man das Glas einige Zeit in ein Wasserbad von max. 40 Grad stellt.

Eine besondere Honigart ist der Wabenhonig. Dieser Honig wird nicht geschleudert oder gepresst, sondern verbleibt in der Bienenwabe und wird so verteilt und gegessen. Das Bienenwachs wird mit gekaut und kann dann - wie ein Kaugummi - aus dem Mund genommen werden. Wird ein Teil davon verschluckt, ist das unbedenklich.

FRÜHLINGSBLÜTENHONIG: stammt von den Kirsch-, Apfel- und Birnbäumen der Gärten und der Streuobstwiesen. Dazu besuchen die Bienen Löwenzahn, Spitz- und Bergahorn und Wiesenschaumkraut. Das Aroma kann durch die Anteile vom Löwenzahn recht aromatisch sein. Der Löwenzahn gibt dem Frühlingsblütenhonig auch seine leicht gelbe Farbe. Auf großen Wiesenflächen ohne Baumbestand kann auch ein spezieller Löwenzahnhonig RAPSHONIG wird meist in fein-cremiger Form angeboten. Das hängt mit dem großen Anteil an Trauibenzucker zusammen, der leicht kristallisiert. Raps ist eine alte Kulturpflanze, deren Samenkörner zur Ölgewinnung eingesetzt werden. Er blüht von April bis in den Mai hinein. Frisch geschleuderter Rapshonig ist hell, seine Farbe reicht von fast weiß bis hellgelb. Gerührt wird er "fein cremig". Er wird so gleichmäßig fein, schmilzt auf der Zunge und zeichnet sich durch ein angenehm mildes, süßes, frisches Aroma aus.

LINDENBLÜTENHONIG: stammt von Sommer- und Winterlinde mit ihren hängenden Blütenstände. Blütezeit: Juni. Über die Linde wäre natürlich viel zu sagen! Sie wachsen im Wald, in den Städten, oft in ganzen Alleen. Für Bienen und Hummeln ist sie wegen ihres starken Geruchs ein Magnet! Frisch geschleuderter Lindenhonig ist leicht beweglich, hell, zartgelblich bis zartgrün. Er verströmt einen feinen Lindenduft und schmeckt entsprechend. Lindenhonig wird gern bei Erkältungen der warmen Milch oder dem Tee zugefügt. Eine Honigsorte für Feinschmecker!

EDELKASTANIENHONIG: Die Edelkastanie (Esskastanie) ist ein bis zu 20 m hoher Laubbaum. Früchte: Maroni, Keschten. Die männlichen Blüten fallen als lange, hängende weiße Kätzchen (wie Lametta) auf. Die Blütezeit der Edelkastanie liegt im Juni. In der Pfalz wächst sie wild in den Wäldern. Der Edelkastanienhonig hat ein kräftiges, edles Aroma und gefällt durch seine leicht zart bittere Note, das allerdings nicht allen behagt! Deshalb vor dem Kauf: Probieren! Hoher Ferment- und Inhibingehalt. Die Honigfarbe gleicht dem Kleid der Edelkastanie: ein Dunkelbraun, das ihn von den meisten anderen Honigsorten deutlich abhebt.

AKAZIEN/ROBINIENHONIG: Die Robinie (wird auch falsche Akazie oder Scheinakazie genannt) stammt ursprünglich aus Nordamerika, wurde bei uns eingeführt und wächst inzwischen weitgehend wild an Straßenrändern oder auch in Wäldern. Akazienhonig schmeckt mild, eher lieblich und ist sehr gut zum Süßen geeignet. Er kristallisiert wenig und hat eine helle Farbe.

SOMMERBLÜTENHONIG: Später im Jahr blühen weitere Sträucher und viele Wiesenblumen: Salbei, Glockenblumen und die verschiedenen Kleesorten, an den Rändern: Weißdorn, Schneeball, Ginster. Auf den Äckern findet sich Kornblume, Senf, Bohnen, Wicken, Raps. In den Gärten Rosen und Gartenblumen aller Art, oft auch Himbeeren, Brombeeren, Sonnenblumen. Der Sommerblütenhonig bekommt so sein unverwechselbares kräftiges Aroma und eine kräftige goldgelbe bis bersteinartige Farbe.

WALDBLÜTENHONIG: Die Bienen in den Ständen im und am Wald sammeln zwischen Ende Mai bis in den Juli den Nektar von Edelkastanien, Linden, Himbeeren und Brombeeren, aber auch von den Kräutern der Streuobstwiesen. Dieser Honig ist lange Zeit flüssig und sehr aromatischen. Geschmacklich steht er sozusagen zwischen einem kräftigen Sommer-blütenhonig und dem Tannenhonig, oft mit einer interessanten säuerlichen Note. Die Farbe ist hell- bis dunkelbraun.

WALDHONIG: Ist eine Mischung aus Waldblütenhonig und Honigtauhonig, den die Bienen von Juni bis in den September zusammentragen. Da die Angebote im Wald unterschiedlich sind, kommt so eine feine, würzige Honigsorte zustande. Farbe: dunkelbraun, oft schon mit einem schwärzlichen Schimmer. Kräftig im Geschmack, würzig, oft schon leicht herb. Ein Honig, der viele Liebhaber gefunden hat!

TANNENHONIG, FICHTENHONIG, HONIGTAUHONIG: Tannenhonig und Fichtenhonig sind so genannte Honigtauhonige, sie entstehen nicht an den Blüten sondern durch den Pflanzensaft, der von den Rindenläusen und deren Verwandten, die auf Fichten, Weißtannen, Linden und Eichen sowie anderen Bäumen saugen und überschüssigen Zucker wieder abgeben. Diesen Honigtau sammeln dann die Bienen und bereiten daraus die überaus würzigen und malzigen Wald-, Tannen- und Fichtenhonige. Die Farbtönung reicht von Rotbraun über verschiedene Brauntöne bis zu grünbraun und fast schwarz. Der reine Weißtannenhonig weist ein dunkles bis sehr tiefes Braun auf, manchmal schimmert der Honig sogar etwas grünlich. Aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils bleibt der Weißtannenhonig sehr lange flüssig. Der Geschmack des Tannenhonigs ist sehr ansprechend, wenig süß, angenehm würzig und etwas harzig. Kann auch in den Tannengebieten (z.B. Schwarzwald) nicht in jedem Jahr geerntet werden.

SONNENBLUMENHONIG: Ein Sonnenblumenhonig ist so gelb wie sein Ursprung, fast wie eingefangener Sonnenschein kommt er daher. Diese aus Südamerika stammende Pflanze blüht im Sommer und wird in der Landwirtschaft zur Ölgewinnung genutzt. Der gelbbraune Honig kandiert schnell und fein aus. Sonnenblumenhonig hat einen sehr typischen Geschmack - charakteristisch und angenehm! Leider kann er nicht in jedem Jahr geerntet werden.

HEIDEHONIG: stammt von der Besenheide, die der Lüneburger Heide ihren Namen gab. Heidschnucken und Bienen haben diese Gegend geprägt. Das Heidekraut blüht dort von Ende Juli bis September. Farbe: rötlich-Gelb bis Rötlichbraun. Geschmack: typisch herb. Diese Sorte kann in unserer Gegend nicht geerntet werden.