bienebluete

Mensch und Biene - Bewunderung und Respekt!

Im Kreis der verwandten fliegenden Insekten wie Wildbienen, Hornissen, Wespen und Hummeln genießt die Biene seit alters eine bewunderte Vorzugsstellung!

Honig und mehr.... Natürlich war und ist es vorrangig der Honig, der Interesse und Bewunderung auslöst. Wohl schon seit Bestehen der Menschheit - seit über 100.000 Jahren - versuchte der Mensch (homo sapiens) vom Bienenhonig, dem damals einzigen bekannten Süßungsmittel, seinen Teil zu rauben - und kam so wohl oft in Konkurrenz mit großen Tieren, z.B. dem Bären. Seit der Steinzeit - vor etwa 10.000 Jahren - ist nachweisbar, dass der Mensch den Bienen Nistplätze zur Verfügung stellte, vorrangig Tonröhren, topfähnliche Gefäße und geflochtene und mit Lehm und Kuhdung verschmierte korbartige Gebilde. Im Mittelmeerraum und in Afrika hat sich dieser Brauch bis in die Neuzeit erhalten.

Als der Mensch die Bühne der Weltgeschichte betrat, hatte die Biene freilich schon eine sehr, sehr lange Entwicklungszeit hinter sich: Seit über 100 Mio Jahren entwickelte sie sich gemeinsam und in "Abstimmung" mit den Blütenpflanzen (Co-Evolution). Den Sauriern war die Biene also schon bekannt, wenn sie diese auch wohl nicht weiter beachtet haben. Gegenüber dem Menschen hat sie damit um den Faktor 1000 mehr Erfahrung in der Erdgeschichte!

Durch ihre besondere Gabe, Honig aus dem Blütennektar und Bienenwachs für Kerzen und allerlei sonstiges zu produzieren, stand sie besonders auch bei den Königen, Kaisern, Pharaonen und Päpsten in höchstem Ansehen. Alle Hochkulturen schrieben ihr daher göttliche Verbindungen oder gar Abstammung zu. Auch die Imker, insbesondere die Wald-Zeitler in unseren Regionen, lebten in diesem Glanz - jedenfalls bis der Honig seine Vorrangstellung als alleiniges Süßungsmittel im 16. Jahrhundert durch die Produktion und Einfuhr von Rohrzucker in und aus den Kolonien verloren hat. Die Züchtung und Verarbeitung der Zuckerrübe ab dem 18. Jahrhundert hat diesen Trend natürlich verstärkt.

Generationen von Imkern haben sich seit der Wald-Zeitler bemüht, die ursprünglichen wilden Bienennester in hohlen Bäumen durch leichter zugängliche Nistangebote zu erweitern: abgesägte Baumhöhlen, ausgehöhlte Baumstämme als Klotzbeuten, geflochtene Strohkörbe. Jetzt konnten die Bienen auch mit ihren Imkern auf Wanderschaft gehen.

Die neueren Entwicklungen sind die Bienenkästen aus Holzbrettern, in die einzelne Rähmchen eingehängt werden können, in die die Bienen ihre Waben bauen. Je nach der Bearbeitung von hinten - als Hinterbehandlungsbeute - oder von oben -Oberbehandlungsbeute. Die Kästen werden stapelbar und heißen Magazine oder Zargen. Nun kann der Imker das Bienennest nach Belieben vergrößern, verkleinern, kann Waben zuhängen, herausnehmen, teilen, zusammenlegen u.s.w.

Jedes Bienenvolk trägt pro Jahr 20-30 kg Honig in den Bienenstock. Damit ernten die deutschen Imker 15.000-25.000 t Honig pro Jahr - das entspricht etwa 20% des Verbrauchs in Deutschland. (Angaben des Deutschen Imkerbundes DIB

Bienen sind die besten und wichtigsten Bestäuber!

banner

Blütenpflanzen und Bienen haben sich seit 100 Mio Jahren gemeinsam entwickelt (Co-Evolution). Sie sind aufeinander angewiesen - gegenseitig! Der Deutsche Imkerbund bringt es auf den Punkt:

  • Rund 80% der 2.000 - 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen.
  • Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Dies sind rund 2 Milliarden Euro jährlich in Deutschland.
  • Damit nimmt die Honigbiene den 3. Platz der wichtigsten Nutztiere hinter Rind und Schwein ein.
  • Auch Obst und Gemüse profitieren deutlich, denn Erträge und Qualitätsmerkmale wie Gewicht, Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Keimkraft, Fruchtbarkeit und Lagerfähigkeit werden deutlich gesteigert.

Wenn also auch wir Menschen in diese Nahrungskette eingebunden sind, gilt der Satz, der Albert Einstein zugeschrieben wird:

Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben."

Auch uns Menschen war und ist die Biene ein Vorbild, was ihre Organisation im Bienenstaat angeht! Die Königin wurde lange Zeit als das Vorbild der ordnenden Regentin angesehen, die im Sommer über bis zu 50.000 Arbeitsbienen herrscht und sozusagen ein Königreich im Kleinen bildet. Dieses Bild hat sich gewandelt. Wir kennen die differenzierte Arbeitsteilung der Bienen im Stock mit Fütterung der Jungbienen, Wabenbau, Hygienemaßnahmen (auch mit dem wirksamen Propolis), Wärmeregulierung, Honigeinlagerung und Abwehr von Feinden.

Hier greifen viele Rädchen ganz selbstverständlich ineinander - ohne Zank und Streit. Nicht zu vergessen ist die große Leistung der Flugbienen, die im späteren Alter nach dem Stockdienst den Nektar, die Pollen, das Propolis und bei Bedarf auch noch Wasser in den heimischen Stock tragen! Ihnen allen freilich immer voran die Königin, die in der Hauptbrutzeit über 1000 Stifte (Eier) pro Tag legt und so den Fortbestand des Volkes sichert. Gleichzeitig verströmt sie ihren Duft, die feinen Pheromone, um so den Arbeitsbienen Orientierung zu geben.

Es gibt viele Beispiele über die Intelligenz der Bienen zu berichten, die die Bienenforscher in Jahrzehnten und schon Jahrhunderten heraus gefunden haben: der Bienentanz, die Orientierung im Gelände, die Farbwahrnehmung. Interessant ist auch ihre Verteidigungsstrategie gegen die Hornissen, die gerne Bienen fangen und ausfressen wollen: Wenn eine Hornisse vor dem Stock auf Bienenjagd geht, stellen sich die Stockwächterbienen als kleine Gruppe auf und warten die Landung der Hornisse ab. Dann stürzt sich die ganze Gruppe auf den Feind und bildet ein undurchdringliches Knäuel um die Hornisse. Im Innern des Knäuels kann sich die Hornisse nicht bewegen und ist nun der geballten Wärme des Knäuels ausgesetzt. Die Temperatur steigt über 45 Grad und bringt der Hornisse so den Tod. - Mit dem Wärmen kennen sich die Bienen aus, an kalten Tagen müssen sie ihre Brut warm halten und im Winter heizen sie die Wintertraube..