Bienengift

Neben dem "hausgemachten" Bienenwachs zählt auch das Bienengift (Apitoxin) zu den körpereigenen Stoffen der Honigbienen.

Das Apitoxin ist von gelblich-trüber Farbe, eine Honigbiene hat davon in ihrer Giftblase ca. 0,1 mg zur Verfügung. Vom Einsatz ihres Stachels - und damit vom Einsatz des Gifts - macht die Beine aber nur in äußersten Notfällen Gebrauch. In der Regel wird der Stachel nur zur Verteidigung gegen Feinde - ob Tiere oder Menschen sei dahingestellt - eingesetzt. Sofern die Biene ihren Stachel gegen Säugetiere einsetzt, ist sie zum Tode verurteilt: In der elastischen Haut bleibt der Stachel mit seinem Widerhaken hängen und mit ihm der gesamt Giftapparat der Imme. Bei der Verteidigung gegen andere Insekten hingegen, kann eine Biene auch mehrmals stechen: Zum Beispiel im Chitinpanzer räuberischer Wespen findet der Widerhaken des Stachels keinen Halt.

Die Wirkungen des Bienengifts hat wohl ein jeder von uns schon erfahren: Diese Mischung aus 50 bis 60 verschiedenen Eiweißstoffen, vorrangig Melittin, löst praktisch eine begrenzte Entzündung aus: Die Stelle um den Einstich schwillt an, sie wird heiß, die Blutgefäße erweitern sich und die Haut ist gerötet. Dabei sind Bienenstiche für die Allgemeinheit der Bevölkerung nicht gefährlich. Wenn allerdings ein Stich im Hals-Rachen-Raum erfolgt ist, ist höchste Eisenbahn geboten: Wegen der Schwellneigung der Schleimhäute kann es hier zu lebensbedrohlichen Situationen mit heftigster Atemnot kommen - die umgehende Verständigung eines Notarztes ist erste Pflicht!! Genauso verhält es sich, wenn Menschen mit einer nachgewiesenen Bienengiftallergie gestochen werden.

Bienengift ist im Bereich der Medizin seit Jahren im Einsatz: Am bekanntesten ist wohl die Verwendung in Salben im Bereich der rheumatischen Erkrankungen und bei akuten Schmerzzuständen besonders des unteren Rückens. Auch im Rahmen der Hyposensibilisierung gegen Allergien sowie in der Homöopathie hat sich das Apitoxin einen Namen gemacht. Wer mehr über die genaue Zusammensetzung des Bienengifts erfahren will, der wirft einen Blick auf www.chemie.de/lexikon/Bienengift.html.

Gelee Royal

Um das Gelee royale (Königinnenfuttersaft) ranken sich Legenden: Als Schönheitsmittel, Jungbrunnen und nicht zuletzt als lebensverlängerndes Elixier wird es im Bereich Kosmetik und Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Doch wer weiß, was Gelee royale - das "königliche" Gelee - in seinem Ursprung eigentlich ist? Nein, es handelt sich nicht um Marmelade - allerdings um ein absolut hausgemachtes Produkt der Arbeiterinnenbienen eines Bienenvolks!

Die Arbeiterinnen, die mit der Brutpflege betraut sind, produzieren in ihren Futtersaft- und Oberkieferdrüsen ein Gemisch, mit dem zunächst die kleinsten Bienenkinder gefüttert werden: Alle bis zu drei Tage alten Maden erhalten diese Nahrung. Nach dieser Zeit werden die Arbeiterinnenlarven mit dem Bienenbrot weiterversorgt, einem Gemisch aus Honig und Pollen. Lediglich die Königin - sie wird in einer Zelle aufgezogen, die sich ganz deutlich von den herkömmlichen Zellen auf der Wabe unterscheidet - wird auch weiterhin mit dem Gelee royale gefüttert. Wohlgemerkt: Die befruchteten Eier, die eine Königin für den Nachwuchs ablegt, unterscheiden sich in ihren Eigenschaften nach der Eiablage zunächst nicht. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gilt es als gesichert, dass erst das Gelee royale die Entstehung einer Königin ausmacht. Diese Mischung aus extrem vielen, hochwertigen Eiweißen, aus Zucker, Mineralstoffen, Vitaminen und Pantothensäure bewirkt die Ausbildung der mächtigen Geschlechtsorgane. (Zum Vergleich: Die Königin besitzt in ihren paarweise angelegten Eierstöcken 300 und mehr Eierschläuche - eine Arbeiterin hingegen verkümmerte 6 bis 10 Schläuche). Außerdem hat die Königin besonders ausgebildete Mandibeldrüsen. Hierin produziert sie die sogenannte Königinnensubstanz, ein Stoff, der das Gefüge des Bienenvolks zusammenhält und für einen geregelten Ablauf aller Vorgänge im Bienenvolk sorgt.

Gelee royale kann nicht im "normalen" Imkerbetrieb gewonnen werden. Um an dieses Wundermittel zu kommen, müssen in einem Bienenvolk möglichst vielen Königinnenzellen vorhanden sein. Das geschieht nur in der kontrollierten Königinnenzucht, wobei die Zucht nicht zu Ende geführt wird: Wenn die kleinen Maden drei Tage alt sind, schwimmen sie regelmäßig in einem See aus Gelee royale. Zu diesem Zeitpunkt wird die Zucht abgebrochen und das Gelee royale "geerntet". So kann man von einem Bienenvolk über das Imkerjahr hinweg ungefähr 500g Gelee royale gewinnen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die ständige Aufzucht von Königinnenzellen das Bienenvolk erschöpft und hohem Stress aussetzt.

Apilarnil - Proteine satt!

Apilarnil - noch nie gehört, diesen Begriff? Sie befinden sich in bester Gesellschaft! Apilarnil ist das Pendant zu Gelee royale und ein ebensolcher Kraft- und Energiespender, wenn auch aus ganz anderem Ursprung.

Apilarnil ist ein Drohnenbrutextrakt. Dafür werden die drei bis sieben alten Maden der Drohnenbrut, also der männlichen Bienen, aus den Waben gesaugt und gepresst. Dieser Extrakt besteht zu 65 - 75% aus Wasser, aus Aminosäuren, diversen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Der Kraftcocktail wirkt positiv gegen verschiedene Krankheiten und Leiden: Erschöpfungszustände werden damit ebenso kuriert wie depressive Verstimmungen , Diabetes, Adipositas, Rheuma, Gicht und Potenzstörungen.

"Entdeckt" wurde Apilarnil beinahe zufällig: Dem Rumänen Nicolae Iliesiu berichtete sein Nachbar, dass sich seine Entenküken, die er mit Drohnenbrut fütterte, besser und schneller entwickelten, als die Küken, die ohne dieses Futter großgezogen wurden. Iliesiu ging der Sache nach - und fand ein natürliches, nebenwirkungsfreies Kräftigungsmittel für Mensch und Tier.