Die Honiggewinnung fängt bei den Bienen an.

Der Imker erntet den Honig, wenn die Waben ausreichend voll und verdeckelt sind. Dabei prüft der Imker vorher natürlich den Wassergehalt mit einem Honigrefraktometer. Gemäß der DIB-Richtlinie darf Honig maximal 18% Wasser beinhalten, da sonst der Honig später ggf. gären könnte. Je weniger Wasser, desto besser.
Ist der Wassergehalt niedrig genug, folgt die Honigernte. Bei dieser entnimmt der Imker aus dem Honigraum Honigwaben, die ausreichend verdeckelt sind. Halbvolle Randwaben bleiben i.d.R. im Honigraum zurück und werden mittig gehängt.

Schneller Transport zur Schleuderung

Die Bienenstocktemperatur beträgt zwischen 30 und 35 Grad Celsius, entsprechend warm ist auch der Honigraum. Um eine gute Honigschleuderleistung zu erzielen, sollte der Honig nicht weiter abkühlen. Der Honig wird in den Schleuderraum verbracht, entdeckelt und dann geschleudert. Natürlich kann man Honig nur kalt schleudern Würde man die Honigwaben vor der Schleuderung erwärmen, würden diese schmelzen. Ab 40 Grad fängt eine Honigwabe bereits an instabil zu werden - somit sind alte Werbesprüche "Kalt geschleuderter Honig" eine Irreführung des Verbrauchers.

Entdeckelung der Honigwaben

Vor der Schleuderung der Honigwaben müssen diese entdeckelt werden, also das weiße Verdeckelungswachs, mit dem die Bienen die Wabe verschlossen haben, muss entfernt werden. Die mechanische Entfernung ist dabei noch die Regel, da das Verdeckelungswachs das hochwertigste Wachs überhaupt ist und vom Imker rein gewonnen werden möchte. Aus diesem macht er z.T. Bärenfang und danach wieder neue Mittelwände. Bei den mechanischen Verfahren ist die Entdeckelungsgabel in kleinen Imkereien am weitesten verbreitet. Ab 50 Honigwaben nimmt man dann elektrische Entdeckelungsmesser, Grossimker haben hierzu entsprechendes Grossgerät.

Schleuderung der entdeckelten Rähmchen

Die ausgebauten leeren Honigwaben sollen nach der Schleuderung natürlich gleich wieder zurück ins Bienenvolk, dass diese erneut gefüllt werden oder aber im Juli auch zur Wabenerneuerung genutzt werden können. Daher ist die schonende Schleuderung für den Imker ein wichtiges Kriterium - schonend für den Honig aber auch schonend für die Honigwabe. Einfache Honigschleudern für Imker bis 10 Völker haben nur einen Wabenkorb. Hier muss die Honigwabe manuell mehrmals gedreht werden, bis sie vollständig leer geschleudert werden kann. Größere Schleudern haben eine sog. Selbstwendevorrichtung, durch Richtungsänderung des Schleudermotors klappen die Waben in eine andere Richtung. Grosse Industrieschleudern arbeiten als Tangentialschleudern.

Sieben ist die erste Grobreinigung

Nach der Schleuderung wird der Honig gesiebt, um Wachsreste oder auch Pollenstücke aus dem Honig auszusieben. Nach einem Grobsieb folgt meist ein Feinsieb - und je nach Verwendung des Honigs auch noch eine Feinstklärung, wenn verhindert werden soll, dass der Honig kristallisiert. Nun folgt die kühle Lagerung.

Tauen und Rühren - Cremehonig

Naturkristalliner Honig ist aus der Mode gekommen. Der Kunde wünscht heute flüssige oder cremige Honige. Für "Quetschtuben", die auf dem Kopf stehen und fast flüssigen Honig beinhalten, kommen nur wenige Honigsorten oder Mischhonige in Frage, die stark geklärt, also von allen Kristallationskernen befreit wurden. Hier wird also dem Honig alles Wertvolle entzogen wie der wertvolle Pollen, der jeden Honig einzigartig macht.
Cremehonig ist ein mechanisch bearbeiteter Honig. Genau wie Schlagsahne nicht durch die Kühe selber schaumig gerührt wird, eird auch Cremehonig nicht durch die Biene sondern durch den Imker mit speziellen Rührern und in speziellen Verfahren aus zunächst kristalliertem, festen Honig hergestellt, also cremig gerührt und dann abgefüllt.

Abfüllung und Etiketierung

Die Abfüllung von Honig in ein DIB-Glas erfolgt nach DIB-Richtlinien. Der Deutsche Imkerbund (DIB) schreibt detailliert vor, wie Glas, Deckel, Innendeckel und Etikett eine Einheit mit dem Produkt im Glas bilden. Zusatzetiketten oder Zusätze auf dem Etikett sind dabei nicht zulässig. Auch darf das DIB-Etikett nicht mit einem Neutralglas mit Twist-Off-Deckel verwendet werden. Im DIB-Glas darf auch nur reiner Honig verkauft werden. Imker, die z.B. Nüsse oder andere Dinge in Ihre Honige mischen oder nur ein eigenes Etikett verwenden wollen, dürfen das DIB-Glas nicht verwenden. Wenn Sie als Kunde also Honig in Neutralgläsern mit den hochwertigeren Twist-Off-Deckeln angeboten bekommen, heist dies nicht, dass der Honig nicht die DIB-Richtlinie erfüllt - oft gilt das Gegenteil. Imker mit Eigenetiketten und Eigenmarken sind noch stärker dem Wettbewerb ausgesetzt und vermarkten i.d.R. noch hochwertigere Honige und Produkte als die Kollegen mit dem DIB-Etikett. Das eigene Corporite Identity erfordert eigenes Marketing und eine hervorragende Qualität, um sich von der Standardproduktion der DIB-Imker abzugrenzen.