Bienenwachs - kommt lasst uns bauen!

Die immer fleißigen Bienen sind perfekte Baumeister. Sie verstehen es, sich ihre Unterkunft präzise und mit der besten Raumverwertung selbst zu bauen . Den Baustoff hierfür produzieren sie selbst - das Bienenwachs.

Bei den Arbeiterinnen - und nur bei ihnen - entwickeln sich ab dem 10. Lebenstag die Wachsdrüsen auf der Innenseite der letzten vier Bauchschuppen. Aus den Bienen, die bisher für die Brutpflege zuständig waren, sind nun Baubienen geworden. In den Bautrauben hängen die Bienen oft reglos aneinander und "schwitzen" zwischen ihren Bauchschuppen das Wachs heraus, kleine durchscheinende weiße Plättchen, die sie mit ihren Hinterbeinen abnehmen. Mit den Kiefern werden die Plättchen durchgeknetet und über die ganze "Bautruppe" bis zu den Meistern weitergereicht, die direkt an der Baustelle sitzen und die neue Bienenwabe entstehen lassen. Bei 30 bis 40 Grad Celsius ist das Wachs optimal verarbeitungsfähig.

Die körpereigene Produktion des Bienenwachses verbraucht immense Nahrungsreserven, weil dazu der Fettstoffwechsel auf Hochtouren läuft. Die Nahrung der Bienen enthält Fette nur in geringsten Mengen. Allein um ihren eigenen Bedarf zu decken, sind die Bienen gezwungen, aus Zucker Fette zu synthetisieren. Der Ort diese Geschehens ist der sogenannte Fettkörper., in dem eine fettähnliche Vorstufe des Bienenwachses hergestellt wird. Der Fettkörper steht in unmittelbarem Kontakt zu den Zellen der Wachsdrüsen. Wird die Biene mit einem großzügigen Nahrungsangebot bedacht, so schwillt der Fettkörper an. Er schrumpft dagegen, wenn aus seinen Vorräten gezehrt wird.

Bienenwachs ist ein kostbares Gut des Imkers. Er wird deshalb immer darauf bedacht sein, altes, aus den Bienenvölkern entnommenes Wachs wieder aufzubereiten , um bei Bedarf ausschließlich Wachs aus dem eigenen Wachskreislauf seinen Bienen bereitzustellen.

Aus Wachs, das nicht im Bienenvolk verwendet wird, werden Kerzen hergestellt, deren natürlicher honigsüßer Duft in der Adventszeit für eine ganz besondere Stimmung sorgt. Auch als Grundlagen fürs Cremes und Salben, als Trennmittel für Lebensmittel und zur Pflege und Restauration von Möbeln wird Bienenwachs verwendet.